13 Apr 2024 Samstag
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Ausverkauft!

WIDOWSPEAK

+ JESS RIBEIRO
Indie \ Rock

Widowspeak bleiben Stimmungsmacher. Ob sie nun die alltäglichen Details des modernen Lebens ansprechen, von Herzschmerz und Hooks handeln oder die weitläufige Offenheit einer Landschaft beschwören, sie sind eine Band, die sich immer mit dem Einfluss von Ort und Zeit auf persönliche Erfahrungen beschäftigt: die Art und Weise, wie sich lebhafte Erinnerungen wie Filme oder Träume anfühlen können. Widowspeak wird von der kreativen Partnerschaft der Sängerin und Songschreiberin Molly Hamilton und dem Gitarristen Robert Earl Thomas getragen und arbeitet im Wesentlichen als Duo: Die beiden schreiben Songs mit ohrwurmartigen Refrains und großen Gitarrenakkorden, die von warmen und ausladenden Arrangements unterstützt werden. Aber sie nehmen als komplette Band auf (und touren).
Auf der Bühne wechselt die Dynamik nahtlos zwischen treibenden Balladen und hallgeladenen Klangwänden, und das alles mit einem bescheidenen und entspannten Velvets-artigen Ansatz. Hamiltons zarte Stimme und Thomas' versiertes Gitarrenspiel teilen sich den Platz als Leadgitarrist inmitten von staubigen Percussions und schlendernden Bass- und Klavierlinien. Wer Widowspeak live erlebt, findet die Band in ihrer gewohnten und besten Form: Sie schafft eine meisterhafte und kathartische Balance zwischen weitsichtiger Süße und resignierter Melancholie.
Die Band wurde 2010 in New York City gegründet und entstand aus einer fruchtbaren Musikszene, die sich damals in den DIY-Lokalen und Lagerhallen von Nord-Brooklyn konzentrierte. Schon bald nach ihren ersten Konzerten wurde die Band bei dem lokalen Indie-Label Captured Tracks unter Vertrag genommen und etablierte sich zwischen gleichgesinnten Acts wie DIIV, Wild Nothing, Beach Fossils, Blouse und Mac DeMarco und neben den Shoegaze-, Pop- und Raritäten-Neuauflagen, für die das Label bekannt ist. Seitdem haben Widowspeak ihr Handwerk auf sechs beliebten Alben und jahrelangen Tourneen stetig verfeinert. Mit jedem neuen Album wurde der Sound der Band auf subtile Weise neu definiert, obwohl einige Bezugspunkte gleich geblieben sind: 90er Jahre Dream Pop, 60er Jahre Psych Rock, eine gewisse unerschütterliche Pacific-Northwestness.
Die Fähigkeit der Band, Welten zu erschaffen, zieht sich durch ihren gesamten Katalog: die schrille, ungeschliffene Ehrlichkeit ihres selbstbetitelten Debüts von 2011; der bukolische, stimmungsvolle Folk-Rock von "Almanac" (2013); das üppige und lockere Country-lastige "All Yours" (2015). Mit "Expect the Best" (2017) erkundeten sie die dunklere Seite ihres Sounds mit düsteren Klangwänden, während "Plum" (2020) mit vielen Hooks und einem zutiefst angenehmen Ansatz zurück zum Licht ging. Mit "The Jacket" von 2022 (ihrer jüngsten Veröffentlichung) verfolgt die Band ein loses Konzept: den Aufstieg und Fall einer fiktiven Rock'n'Roll-Band. Diese Songs zeichnen ein Bild der dunklen Bars und Rockclubs, für die sie erdacht wurden, ebenso wie der Schlafzimmer, in denen sie geschrieben wurden. Trotz der vertrauten Strukturen fühlt es sich innerhalb ihres Kanons völlig neu an: eine stolze Gitarrenplatte, eine Rockplatte, eine Songwriterplatte. Eine Widowspeak-Platte: durchdrungen von einem Gefühl des kollektiven Innehaltens und der Leichtigkeit einer Band auf dem Höhepunkt ihres Könnens.