ANAIIS
In Outlaw Culture schrieb Bell Hooks 1994: „The function of art… is to imagine what is possible.“ Die französisch-senegalesische Künstlerin anaiis übersetzt dieses Ethos in Klang. Auf ihrem kommenden Album Devotion & The Black Divine bewegen sich die Songs zwischen emotionaler Klarheit und einer Heimkehr zum Selbst, im Dialog mit Natur, innerer Würde und der Schönheit im Chaos.
Mutterschaft prägt das Werk: Sie vertieft anaiis’ Verständnis von menschlicher Unvorhersehbarkeit und kreativer Freiheit. Das Album folgt der Idee eines beweglichen Selbst, wie Octavia Butlers Gedanke „God is Change“. Wachstum erscheint nicht linear, sondern geprägt von Anpassung und Neubeginn. Wo frühere Arbeiten Katharsis suchten, schöpft dieses Projekt Kraft aus Langsamkeit und Sanftheit. „Something is Broken“ eröffnet als Abschied von altem Schmerz. Die kreative Erweiterung begann in Brasilien, wo anaiis mit Grupo Cosmo live improvisierte – mit ihrem Neugeborenen dabei.
Neuere Veröffentlichungen wie die Neuinterpretation von Lauryn Hills „To Zion“ oder Remixes von „B.P.E.“ knüpfen an diasporische Zusammenarbeit an. Geprägt von Leben in Toulouse, Dublin, Dakar, Oakland und nun London, entwickelte anaiis eine Perspektive voller Bewegung und Gemeinschaft. Seit ihrem Debüt 2018 folgten ein gefeiertes Album, Kollaborationen, Touren und Festivalauftritte.
Früh inspiriert von Stimmen wie Ella Fitzgerald und getragen vom Erbe Schwarzer Künstler*innen wie Nina Simone, Maya Angelou, Baldwin und Sembène, gestaltet anaiis ihre Kunst mit Überzeugung und Neugier. Ihre visuellen Arbeiten – oft in Zusammenarbeit mit Tayo Rapoport und Ronan McKenzie – erweitern ihre musikalischen Welten filmisch.
Devotion & The Black Divine verbindet Zartheit und Intensität. anaiis richtet den Blick weniger auf Vergangenheit als auf Möglichkeit, sucht neue vokale Räume und betont Dankbarkeit, Akzeptanz und das Loslassen von Angst. Sie zeigt Heilung als nicht-linearen Prozess und macht ihn durch ihre sanfte Perspektive spürbar.